Die „Übung der Stille“ stellt in der Pädagogik Maria Montessoris eine grundlegende Dimension aller Erziehung und Bildung dar. Nach Maria Montessori vereint sie die Grundformen der vita contemplativa, der Weltbetrachtung, des meditierenden Sich-Versenkens mit der vita activa, der Weltgestaltung, des Selbsttätigseins. Nach Maria Montessori soll Stille daher zu einer durchgehenden Dimension des Schulgeschehens gemacht und in den Bildungs- und Lernprozess des Unterrichtes kontinuierlich eingebracht werden, denn wenn das Kind im Lernprozess die Erfahrung der Stille macht, kann sich bei ihm die Konzentration, die sogenannte „Polarisation der Aufmerksamkeit“ einstellen.
Erfahrungen mit Stille machen zu können, ist jedoch nicht selbstverständlich; wir können diesen Prozess aber begünstigen und fördern durch die „Übung der Stille“ in einem eigens dafür geschaffenen Raum.
Bisher können Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 5 – 8 im Rahmen ihrer Freiarbeitsstunden an der „Übung der Stille“ teilnehmen.
Nach welchen Grundsätzen erfolgt die „Übung der Stille“ ? Wie erfolgt sie?
Voraussetzung ist, dass der Schüler/die Schülerin zur „Übung der Stille“ bereit ist, d.h., dass er/sie die Übung machen will.
Die Übung erfolgt in Bewegung bzw. über Bewegung,
über eine Sensibilisierung der Motorik von unten nach oben, also über die Füße
sowie über eine Sensibilisierung der Wahrnehmung
des Sehens,
des Hörens,
des Riechens und
des Tastens.
Diesen Grundsätzen folgend und unter Einbezug der in der Montessori – Literatur beschriebenen Beispiele hat die Schule einen Kanon von speziellen Übungen entwickelt, nach denen die „Übung der Stille“ mit Schülerinnen und Schülern praktiziert wird.