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Freiarbeit

Die Freiarbeit ist an unserer Schule ein essenzieller Bestandteil unseres gesamtpädagogischen Konzepts. Freies Arbeiten ist nichts Neues, sie ist seit mehr als hundert Jahren ein wesentliches Element fast aller reformpädagogischen Bestrebungen. Freiarbeit, wie wir sie an unserer Schule praktizieren, ist integriert in ein pädagogisches Konzept, das sich an Maria Montessori anlehnt.

Zu „Freiarbeit“ steht in unserem Schulprogramm:

„Wir wollen Grundgedanken der Montessori-Pädagogik verwirklichen. Dazu gehört, dass die sensiblen Phasen des Kindes und Jugendalters beachtet werden.“

und
„Wir stellen altersgemäße Lernangebote bereit und bemühen uns, jedes Kind seinen Fähigkeiten entsprechend zu fördern.“
und
„Freiarbeit ist ein zentraler Bestandteil der Schulwoche. Sie fördert selbstbestimmtes Handeln.“
und
„Wir fördern Freiarbeit, weil sie individuelle Differenzierung ermöglicht und ein Ort selbstständiger Arbeit ist.“

Wie sieht die Freiarbeit an der Maria-Montessori-Gesamtschule aus?

Das grundsätzliche Erziehungsziel unserer Schule ist die Bildung der Gesamtpersönlichkeit des Kindes. Der Satz „Hilf mir, es selbst zu tun“ ist ein zentrales Prinzip der Montessori-Pädagogik. In diesem Satz werden die Rollen des Erziehers und des Schülers klar umschrieben. Der Lehrer und die Lehrerin schafft eine „vorbereitete Umgebung“ und zeigt dem Schüler oder der Schülerin, wie sie darin tätig sein können. Die Schülerinnen und Schüler wählen frei ihre Aktivitäten und führen diese selbstständig aus. Sie erwerben dabei nicht nur Wissen, sondern stärken auch ihre Entscheidungskraft, ihren Willen, ihr Verantwortungsbewusstsein und ihre kommunikativen Fähigkeiten.

Welchen Umfang hat die Freiarbeit an der Maria-Montessori-Gesamtschule?

Der sehr hohe Stellenwert der „Freiarbeit“ an unserer Schule findet durch eine entsprechend hohe Anzahl von Unterrichtsstunden im Unterrichtsalltag die notwendige Entsprechung:

 •  6 Wochenstunden Freiarbeit in Jahrgang 5 + eine Stunde Klasserat
 •  6 Wochenstunden Freiarbeit in Jahrgang 6 + eine Stunde Klasserat
 •  4 Wochenstunden Freiarbeit in Jahrgang 7 + eine Stunde Klasserat
 •  4 Wochenstunden Freiarbeit in Jahrgang 8 + eine Stunde Klasserat
 •  4 Wochenstunden Freiarbeit in Jahrgang 9 + eine Stunde Klasserat
 •  4 Wochenstunden Freiarbeit in Jahrgang 10 + eine Stunde Klasserat
 •  Eigenverantwortliches Arbeiten (EVA) in der Gymnasialen Oberstufe als Fortsetzung der Freiarbeit in der Sekundarstufe I

„FREI“ – ARBEIT: Was ist nun „frei“ an der Freiarbeit?

  • Frei ist die Bestimmung des Ziels in einem vorgegebenen Rahmen,
  • Frei ist die Wahl des Gegenstandes (Fachs) an dem oder mit dem ich arbeite (Was arbeite ich? An welchem Fach möchte ich arbeiten? Welches Material wähle ich zur Arbeit?)
  • Frei ist die Wahl des Partners (natürlich in Absprache und Kooperation), ganz entscheidend für das soziale Lernen. Kooperation ist erwünscht, wenn sie möglich ist und solange sie die anderen nicht stört. (Mit wem arbeite ich?)
  • Frei ist Wahl der Zeitdauer und die Zeiteinteilung
  • Frei ist das Tempo, in dem arbeite. (Wie lange arbeite ich? Wie teile ich meine Zeit ein?)
  • Frei ist die Wahl des Arbeitsplatzes und die Bewegungsfreiheit (Wo arbeite ich?)
  • Frei ist auch die Entscheidung über die Entgegennahme von Hilfe (durch Mitschüler oder Lehrer)


Welchen Möglichkeiten der Beschäftigung haben die Schülerinnen und Schüler in der Freiarbeit an der Maria-Montessori-Gesamtschule?

Dem Schüler und der Schülerin stehen an unserer Schule viele Möglichkeiten der Beschäftigung (auch in Abhängigkeit der Jahrgangsstufe) während der Freiarbeitsstunde zur Verfügung.
Die Schülerinnen und Schüler können sich für die Arbeit an einem Unterrichtsfach entscheiden (Mathematik, Deutsch, Englisch, Wahlpflichtfach, Gesellschaftslehre usw.). Hierbei kann der Schüler und die Schülerin Pflichtaufgaben oder Wahlaufgaben erledigen. Diese Aufgaben ersetzen die anderen Schulen üblichen Hausaufgaben, die an unserer Schule aufgrund des Ganztages während der Woche nicht erteilt werden (Ausnahme: das tägliche Lernen der Vokabeln für die Fremdsprachen)
Die Schülerinnen und Schüler können sich für die Arbeit am Montessori-Material entscheiden. Hierbei stehen ihnen eine Vielzahl an Materialien zur Verfügung, die sich in Umfang und Schwierigkeit an den Jahrgangsstufen richten.
Die Schülerin und der Schüler kann sich für die Arbeit im „Raum der Stille“ entscheiden. Hier werden unter fachmännischer Anleitung spezielle Übungen zur Steigerung der Konzentrationsfähigkeit in einem „sprachlosen“ Umfeld angeboten.
Die Schülerinnen und Schüler können sich zur Teilnahme an einem Förderkurs in den Fächern Mathematik, Deutsch oder Englisch entscheiden (im Jahrgang 5). Die Förderkurse werden einmal wöchentlich abgehalten und laufen in der Regel 4 bis 6 Wochen. Anschließend wechseln die Teilnehmer in den Förderkursen.
Die Schülerinnen und Schüler können sich für die Teilnahme an einem „Freiarbeit-Extra“ -Kurs entscheiden. Hier werden einmal wöchentlich verschiedene interessengeleitete Kurse zu vielfältigen Themen angeboten. Die Themen wechseln jedes Jahr und das Angebot variiert in Abhängigkeit von den zur Verfügung stehenden Ressourcen.
Die Schülerinnen und Schüler können sich für die Arbeit in der Mediothek entscheiden. Hier können sie (nach entsprechender Anmeldung) an einem der vielen Computer selbstständig zu einem Thema recherchieren oder an einem möglichen Referat arbeiten. Darüber hinaus können sie sich in zahlreichen ihnen zur Verfügung stehenden Büchern informieren.

Wie ist die Freiarbeit an der Maria-Montessori-Gesamtschule strukturiert?

Die Möglichkeiten der Arbeit in den Freiarbeitsstunden hängen gut strukturiert und für alle Schüler sichtbar im Klassenraum aus. (Seitentafelstruktur, Aushänge zu Förderunterricht, Übung der Stille sowie Einführung in Montessori – Material).
An oder neben der „Haupttafel“ hängen Namenskärtchen aller Schüler, welche (neben „Smiley-System“) benutzt werden, um mit Hilfe der von eingeteilten Schülern vorbereiteten Tafel zuzuordnen bzw. sichtbar zu machen, wo und was ein Schüler arbeiten will.
Zuerst soll es immer eine „stille Phase“ von ca. 20 Minuten geben, in der alle Schüler sich mit Hilfe ihres Unterrichtsbegleiters orientieren und allein arbeiten; danach sind auch das Aufsuchen anderer Orte und die Zusammenarbeit mit anderen möglich.

Zu Wochenbeginn / -ende (Freitag oder Montag) übertragen die SuS von der Seitentafel die Möglichkeiten, die sie haben, in ihren Unterrichtsbegleiter ein und planen in der entsprechenden Spalte dahinter, wann sie die Aufgaben erledigen wollen.
Die Klassenlehrer sehen die Unterrichtsbegleiter in regelmäßigen Abständen nach, um sicher zu sein, dass diese von den Schülern geführt werden.
Die Eltern bestätigen am Wochenende mit ihrer Unterschrift die Kenntnisnahme der Wochenplanung und der Arbeit ihres Kindes.

Wie werden die Leistungen während der Freiarbeit an der Maria-Montessori-Gesamtschule beurteilt?

Die im Rahmen der Freiarbeitsstunden von den Schülerinnen und Schüler erbrachten Leistungen werden beurteilt und sind Teil ihres Zeugnisses. Die Kriterien für die Beurteilung ihrer Leistungen sind u.a.

 •  Planungskompetenz
 •  Selbstständigkeit
 •  Leistungseinsatz
 •  Sorgfalt
 •  Ausdauer
 •  Konzentration
 •  Ordnung/Dokumentation
 •  Teamfähigkeit

Zur Unterstützung der Planung für das individuelle Lernen führen die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5 – 10 einen persönlichen „Unterrichtsbegleiter“. Dieser dient ebenso der Kommunikation zwischen Klassenlehrern, Fachlehrern und Eltern.

Kindern der Jahrgangsstufen 5 und 6, die Schwierigkeiten haben bezüglich der Organisation ihrer Arbeitsmaterialien und Arbeitsplanung, wird eine Teilnahme an einem Orga-Kurs außerhalb der regulären Unterrichtszeit vorgeschlagen. Dieser findet nachmittags in der Schule statt.