Header

„Unsichtbare Wunden“ – Vortrag der Jugendbuchautorin Astrid Frank zum Thema Mobbing am Mittwoch, 30.11.2022, im Forum

Zu ihrem 13. Geburtstag erhält Anna von ihrem Vater ein Tagebuch geschenkt. Anna, die exzellente Reiterin, die einen „guten Stand“ in ihrer Klasse hat, ist ein hübsches und fröhliches Mädchen, das mit seinen Freundinnen und Freunden gerne zusammen ist. 19 Monate nach ihrem Geburtstag aber ist Anna tot. Ihre Tagebuchaufzeichnungen geben Aufschluss über die Mobbingspirale, in der Anna in dieser Zeit gefangen war und der sie letztendlich erliegen musste. – In ihrem Roman „Unsichtbare Wunden“ (2016 im Verlag Urachhaus in zweiter Auflage erschienen) lässt uns die Autorin Astrid Frank aus Köln in dichterischer Weise an dem furchtbaren Schicksal des jungen Mobbingopfers teilhaben.

Frau Frank hat am Mittwoch, 30.11.2022 unsere Schule zu einem Vortrag besucht, der sich vor allem an die interessierten Schuleltern wandte. Dabei machte die Lesung aus den Tagebucheintragungen Annas, der (fiktiven) Protagonistin des Romans, die immer weiter zunehmende Demütigung und Isolation des Opfers durch ihre Klassenkameraden und vermeintlichen Freundinnen und Freunde auf bedrückende Weise anschaulich. Aufgrund ihrer persönlichen Betroffenheit als Mutter und ihrer in diesem Zusammenhang erworbenen Expertise zum Thema Mobbing konnte die Autorin die künstlerische Lesung der einzelnen Kapitelauszüge jeweils als vergegenwärtigenden Hintergrund der fachlichen Darstellung nutzen und die Formen und Phasen, die Ursachen und Konsequenzen von Mobbing in einzelnen Referaten darstellen. So erfuhren die Zuhörer etwa von der Schwierigkeit, Mobbing zu erkennen, von der Bedeutung der Gruppe, die Opfer und Täter in ihrem Verhalten bestimmt, und von der Notwendigkeit, auch im Verdachtsfall möglichst früh ein „Mobbingtagebuch“ zu führen.

Wir danken Astrid Frank für ihren Vortrag und auch Frau Antje Schleifer (Mitglied unserer Schulpflegschaft), die den Kontakt zur Autorin hergestellt hat. Der Vortrag hat uns verdeutlicht, dass wir das Thema noch mehr in den Blick nehmen müssen: Übersehen, Duldung, Mitmachen ermöglichen Mobbing, dessen Ziel die soziale Isolation des Opfers ist. Es wird für uns als Eltern, als Lehrerinnen und Lehrer, als Mitschülerinnen und Mitschüler also darum gehen müssen, jene „unsichtbaren Wunden“ mindestens so früh wie nur möglich zu erkennen und dem Mobbing eine bunte und inklusive Schulkultur der Prävention entgegenzusetzen.

Yves Hellmuth

(Nähere Informationen zum Werk Astrid Franks und zur Mobbingprävention finden Sie auf der Homepage der Autorin.)