Seit jeher steht das Weihnachtsfest in enger Verbindung mit dem Lesen. Lange Zeit gab es wohl kein bürgerliches Haus, in dem die biblische Weihnachtsgeschichte – jene mit den Hirten nach Lukas oder jene mit den Heiligen Drei Königen aus dem Matthäusevangelium – nicht während der Adventszeit oder am Heiligen Abend zum Vortrage gekommen wäre. Insofern machen uns das Weihnachtsfest und seine Vorbereitung im Advent auch darauf aufmerksam, die innere Anschauung, die sich nur im Lesen – nicht aber im Starren auf Bildschirme – erfüllt, nicht zu vergessen.
Da der Weg zum Lesen bei Kindern dem Vorlesen folgt, pflegen wir nun schon im zweiten Jahr die Tradition der Adventslesung, die sich vor allem an die Schülerinnen und Schüler des 5. und 6. Jahrganges wendet. Die Weihnachtsbeleuchtung, der Sessel für die vorlesende Person, die Teppiche, auf denen die Schülerinnen und Schüler liegend oder sitzend der Geschichte folgen, – all dies unterstützt eine seelische Geste, die jenseits der „schulischen Optimierung“ die freie Entwicklung des inneren Menschen ausdrückt, darin den Lichtern und Liedern der Vorweihnachtszeit nicht unähnlich.
Wir danken Frau Brieger, Frau Jansen und Herrn Wolters dafür, dass sie jeweils am Donnerstag in der Mittagspause vom 24.11. bis zum 15.12. ihre gut ausgewählten Geschichten vorgelesen haben. Der Dank geht auch an die anderen beteiligten Kolleginnen und Kollegen für die Hilfe bei der Organisation und Aufsicht. – Fragt man die Kinder, so ist die gute alte „Möwe Jonathan“ immer noch ein echter Hit!
Yves Hellmuth